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Menschengerechtes Wohnen – eine fiktive Geschichte

19.10.2021

Unser Nachbar hat vor drei Jahren ein Haus gebaut. Mit Kredit von der Bank. Ein Architekt hat das Haus geplant und dabei alle gesetzlichen Regelungen bedacht, die es damals gab. Seit drei Jahren lebt die Familie mit zwei Kindern im neuen Haus.

Dann kam Corona. Die Folge: Home-Office für alle, für die Kinder Fernunterricht. Das betraf nicht nur unsere Nachbarn, sondern alle in der Strasse, in der Stadt, im Land. Die Familien mussten nun alle über Tage und Wochen in ihrem Haus, ihrer Wohnung gemeinsam verbringen, sowohl bei der Arbeit als auch in der Freizeit.

Die räumliche Enge rief mehrere Menschenrechtsorganisationen auf den Plan, die die menschenunwürdigen Zustände im Lockdown heftig kritisierten. Die Politik musste schließlich reagieren und erließ folgende Verordnungen:

  • Mindestgröße für alle Zimmer 30 qm, wahlweise 100 cbm umbauten Raum
  • Alle Zimmer mit Balkon (Zugang zum Aussenklima)
  • Betten so groß, dass jede Person mit ausgebreiteten Armen darin schlafen kann (Ehebett 3,60 m breit)
  • Pro Person ein WC, ein Waschbecken, eine Dusche
  • Für Ver- und Entsorgung der Lebensmittel sowie Natur- und Artenschutzaufgaben sind pro Person 1.000 qm nachzuweisen. (Kauf/Pacht/Dienstleistung)

Mein Nachbar studierte daraufhin mit dem Architekt den Bauplan seines Hauses und beide überlegten, wie diese neuen Normen erfüllt werden könnten. Beide kamen zu dem Ergebnis, dass die Statik des Hauses keinen Umbau zuließen. Das Haus müsste dafür abgerissen und neu gebaut werden.

Mein Nachbar ging zur Bank, um ihr mitzuteilen, dass er für den Neubau des Hauses nach den nun aktuellen Vorschriften einen weiteren Kredit benötige. Die Bank lehnte dies ab, bestand aber auf der Rückzahlung für den Kredit, den sie für das nun abzureißende Haus gegeben hatte.

Auf die Frage, wovon er denn die Rückzahlung bezahlen solle, wo er doch nach dem Abriss des Hauses jetzt auch noch Miete zahlen müsste, hatte die Bank keine Antwort. Das sei sein Problem.

Ähnlichkeiten mit der TierSchNutztV sind nicht zufällig sondern beabsichtigt.

Nachtrag: Natur- und Klimaschützer äußerten sich ebenfalls zu den neuen Verordnungen. Ihre Forderung: Verbot von Einfamilienhäuser. Das wäre frevelhaft und würde Natur und Umwelt schaden. Das konzentrierte Wohnen auf möglichst kleinem Raum sei für das Klima und die Umwelt besser. Nur so könnte mehr Land der Natur zurückgegeben werden. Hochhäuser mit mindestens 800 Bewohnern wären die ideale Lösung. Die Bauvorschriften müssten natürlich eingehalten werden, aber das sei nicht ihr Problem.

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